TSV Wacken - Das Mitmachmuseum
Anerkennung als Kulturdenkmal sollte problemlos abgenickt werden!
Prolog:
Oberste Prämisse für einen Kachelreport: Nie mit Wut an die Bewertung gehen und so ggf. ungerechterweise Wischmöpse vorenthalten! Verliert man also knapp mit acht Toren Unterschied, heißt es erst
einmal das Rauchen anfangen, im heimischen Keller ordentlich den Sandsack vermöbeln und Passanten am heimischen Grundstück auflauern und anschreien. Erst dann, mit sich selbst völlig im Reinen,
kann man sich an die Arbeit machen.
Wacken. Die Ortschronik klärt uns auf: "Der Ort wurde nachweislich im Jahr 1148 erstmalig erwähnt. Funde am nordöstlichen Ortsrand aus frühzeitlicher germanischer Vorzeit lassen jedoch eine
ältere Ansiedlung vermuten. Ein Zeichen hierfür scheint auch das vorhandene, noch deutlich erkennbare Hühnengrab bei Vaale sein."
Aus Resten dieses Grabes wurde 13 Jahre später die Gästeumkleidekabine errichtet. Auch der Laie erkennt sofort, dass die gesamte Kabine im Stil des Kellinghusener Barock gefertigt wurde (danke Mario, für die fachkundliche Auskunft). Während die Wände in flamingograu gehalten wurde, hat man sich beim Boden für ein Schachbrettmuster entschieden, damit die mattgesetzten Bauern beim Duschen gepflegt eine Rochade durchführen können.
Die einen nennen es Stilbruch, für die anderen ist es Verschmelzung der Stile oder auch schlicht Grunge! Ikone dieses Stils war Curt Cobain und beim Anblick dieser zusammengezimmerten Bude aus alten Tischtennisplatten und Sperrholz aus ausrangierten Ikeaschränken, vorzugsweise der Modelle Allemithørn, Fettbakkn und Køddelkammern, möchte man ihm fast auf gleiche Weise folgen.
Ansätze prädemokratischer Frühhygiene finden sich doch auch hier. Jedoch fristet das kleine Waschbecken lediglich ein Nischendasein. Mit einem wohligen Lächeln registriert man aber den
Handtuchhaken an der zweiten Kachel oben links und der Gummistöpsel ist tatsächlich immer noch vorhanden und sogar noch an der DIN-genormten Standardkette. Dafür gibt es dann auch gleich
ein Sternchen für Sorgfalt. Genau dieses Sternchen ziehen wir aber sofort wieder ab, denn die Schlieren auf dem Spiegel sind nicht zu tolerieren. Pfui, Spinne!
Fast vollkommen aus seinem Revier verdrängt und nur noch selten beobachtet ist der gemeine Abzieher in Sanitärkreisen. Hier in Wacken ist eines der letzen Refugien. Typisch für ihn ist die breite
Gummilippe mit der er Schmutz, Dreck und Kleinkram sicher in dei Ecke drängt. Sein schlanker Körperwuchs aus Holz bescheinigt eine Griffigkeit in aufrechter Haltung.
Nur der Vollständigkeit halber ist natürlich zu erwähnen, das der gemeine Abzieher auf Schulhöfen und Spielplätzen allerorts noch sehr verbreitet ist und besonders bei jungen Geldbörsen- und Handybesitzern gewaltigen Schaden anrichtet. Nach wie vor ist er aber nicht zum Abschuss freigegeben.
Wie einen Boxhieb soll es den Sportsfreund treffen! Doch ist man während des scheinbar ewigen Tingeltangels im Kreis längst für solche Botschaften nicht mehr Adressat und einfach nur nochabgestumpft. So wirkt dieses Blechschild eher belustigend.
Das Lachen vergeht da einem schon eher, wenn man sieht womit hier "sauber" gemacht wird. Von rechts nach links sehen wir Chlorreiniger, Duschgel und WC-Duft. In der Flasche ganz links ist
lediglich ein Rest Red Bull.
Und zum Ende noch eine Bitte des Bürgermeisters. Scheinbar ist es da in letzter Zeit zu Vorfällen gekommen, die eigentlich folgende, weil deutlichere, Worte verlangen: "Lasst Eure Köter gefälligst wo anders scheißen!!!"
Gesamturteil:
Augen zu und drunter, für´s Heimduschen ist die Fahrt zu lang.
Wertung:
Drei Wischmöpse! Bei Neun Gegentoren und null Punkten unverhältnismäßig viel...