VfR Horst - Eklat bei der Nachprüfung

Bei der ersten Inspektion im April 2005 kamen die Horster praktisch aufgrund des überlangen Gartenschlauchs "nur" auf eine eine Acht-Möpse-Wertung. Die Verweigerung einer höheren Wertung brachte viel Unruhe in den Verein und traf den VfR eiskalt wie eine untertemperierte Dusche in Lohrbarbek. VfR-Altpräsident Krohn machte sich für eine Nachprüfung stark und da wir Kollmaraner zwar die letzten Tölpel und größten Dorftrottel sind, aber gewiss keine Unmenschen, rückten wir also wieder an. 

Lange Zeit zuvor bemühte man sich in Horst stets um eine Nachprüfung und gelobte sanitäre Besserung und mittels Hackebeil den Schlauchgiganten zu kappen. Aber da wir nun mal in Deutschland sind, ist das nicht mal eben gesagt und getan. Eine Schiebkarre voller Anträge und Bescheinigungen musste erst ausgefüllt und gestempelt werden und vor allem musste die Nachprüfung innerhalb eines Punkt- bzw. in Ausnahmefällen auch Freundschaftsspieles stattfinden.

 

Gerne hätten wir den Mops mit dem Klapprad nach Horst gefahren, aber wir machen nun mal nicht die Gesetze und so kam es erst in der letzten Woche zum sportlichen Aufeinandertreffen am altehrwürdigen Birkenweg. Somit war der Weg zum neunten Mops, in Fachkreisen auch "Neunauge" genannt, frei. Es sollte aber anders kommen...


"Schnell gesehen, schnell geschossen, gute Aktion." Genau wie im stimmungsreichen Gassenhauer von Trio aus dem Jahr 1981 gingen auch wir ans Werk. Wir sehen den vereidigten Messdiener und Hobbyhygieniker Karsten Meisberger bei der angekündigten Nachmessung des Schlauchs. Wir erinnern uns, dass bei der Erstbegehung die geradezu protzige Länge bemängelt wurde. Es kommt eben doch auf die Länge an und mittlerweile hat man den gelben Unhold exakt auf Raumlänge gestutzt.


Wie im Peissener Dusch-Allmanach von 1953 festgesetzt, befindet sich der Hahn für den Schlauchanschluss exakt auf der dritten Kachelreihe von unten, abzüglich der grauen Leistenkachel. So muss das aussehen und nicht anders.


Die Horster setzen aber noch einen drauf und statten überschwänglich den Schlauch mit einer Gardenaspitze in grün, der sogenannten "Waldmeisterhaubitze" aus. Dieses Reinigungsgeschütz ist heutzutage in der Kreisklasse nur noch ganz selten zu sehen.

Man könnte also meinen, dass die Nachprüfung mit abschließende Mopsvergabe an diesem tristen Mittwoch im September ein Selbstgänger gewesen wäre. Gliedermaß raus, kurz angehalten, wichtig gucken, dann Hände schütteln, Foto und ab vom Hof... Von wegen. Es hätte so schön sein können.

 

Womit weder Vereinsvorstand, Prüfungsausschuss, noch die interessierte Öffentlichkeit gerechnet hat, ist das Zusammenspiel zwischen norddeutscher Tiefenpsychologie, Humoraffinität und schlichter Menschlichkeit.


Der handelübliche Ersatzmops, ein Fabrikat der Firma Peggy Perfect, war schon aus der Tüte geholt, die Knipse schon bereit, da passierte es: Ein sichtlich erzürnter Horster Platz- und Kabinenwart geriet vollends in Rage und Ziel seines Zornes war ausgerechnet der mopsspendende Kollmaraner Kachelmann. Ich verstand nur Bruchstücke seines Wortschwallgewitters, welches über mich hereinbrach. Ich nahm Fetzen und Donnerschläge wie "...was soll der Blödsinn in der Dusche!", "...Verarschung sein?" und irgendwas ist nicht ganz dicht oder so. Was ich genau verstand, weil er es mehrmals wiederholte, ist seine Gewissheit, dass ich einen Schatten hätte.

 

Tja, viel Licht, viel... na, Sie wissen schon! Jedenfalls konnte der Mops nicht vergeben werden.

 

Ich rang mit der Fassung, das hatte ich nicht erwartet.  Zu Hause angekommen überkam mich eine große Traurigkeit und die Gewissheit auf dem Mops sitzen zu bleiben. Aus einer menschlichen Regung heraus würde ich den Mops per Post nachsenden, die festgezurrten Regularien des Kachelreports untersagen das jedoch: Auch Mopsvergabe ist Tatsachenentscheidung!

Zweitgutachten:
Mängel beseitigt, Mops verweigert.

 

Wertung:
Es bleibt bei acht Möpsen, da kann man wohl nichts machen. Schade.